Wenn die Behandlung gut anspricht, sind Betroffene dann häufig fast erscheinungsfrei. Das ist ein Erfolg, dennoch wünschen sich viele Patienten, dass die Symptome komplett verschwinden. Denn jede einzelne Pustel im Gesicht ist sichtbar und erinnert täglich an die Krankheit. Heute weiß man, dass Rosacea mit modernen Medikamenten in vielen Fällen bis zum völligen Verschwinden der Symptome behandelt werden kann. Die Haut ist dann „CLEAR“ („erscheinungsfrei“). Warum Patienten gemeinsam mit ihrem Hautarzt das Behandlungsziel CLEAR erreichen sollten und welche langfristigen Vorteile das hat, erläutern wir hier, zusammen mit dem Rosacea-Experten, Prof. Dr. Thomas Dirschka, Hautarzt aus Wuppertal.
Rosacea ist emotional sehr belastend
Rosacea ist für jedermann sichtbar und Betroffene werden häufig mit unangebrachten Reaktionen ihrer Umwelt konfrontiert. Diese Vorurteile können zu einer starken emotionalen Belastung führen.1 Betroffene leiden an Angst und Scham, was nicht selten dazu führt, dass sie soziale Verpflichtungen oder öffentliche Kontakte meiden.2 Auch im Beruf haben es Rosacea-Patienten oft schwer, denn manche Arbeitgeber würden Personen ohne im Gesicht sichtbare Symptome bevorzugt einstellen.3
IGA-Score misst Stärke der Rosacea-Symptome
Der Erfolg einer Rosacea-Behandlung wird mit dem fünf-stufigen Investigators Global Assessment (IGA) Score beurteilt (siehe Abb.).4 Bei IGA 1 („fast erscheinungsfrei“) wird die Rosacea-Therapie klinisch schon als Behandlungserfolg eingestuft.4 Patienten haben aber noch wenige Symptome, so dass für viele „fast erscheinungsfrei“ als Therapieziel nicht genug ist.4 Erst bei IGA 0 haben Patienten das Therapieziel CLEAR („erscheinungsfrei“) erreicht, d. h. sie sind komplett ohne Symptome.
Therapieziel CLEAR für mehr Lebensqualität und weniger Schübe
Der Hautzustand CLEAR hat für Betroffene enorme Vorteile. In der neuen CLEAR-Studie4 wurde untersucht, ob es hinsichtlich der Lebensqualität und der Zeit bis zu einem neuen Schub Unterschiede zwischen erscheinungsfreien und „fast erscheinungsfreien“ Rosacea-Patienten gibt. Das Ergebnis: Deutlich mehr CLEAR-Patienten (IGA 0, 59 %) bestätigten eine maßgebliche Verbesserung ihrer Lebensqualität als „fast erscheinungsfreie“ Patienten (IGA 1, 44 %) am Ende der Behandlung.4 Zudem war die Dauer bis zum erneuten Auftreten von Rosacea-Symptomen bei CLEAR-Patienten im Durchschnitt um mehr als fünf Monate länger als bei „fast erscheinungsfreien“ Patienten.4 Die Wichtigkeit des neuen Therapieziels bestätigt auch Prof. Dr. Thomas Dirschka: „Wir wissen aus aktuellen Studien, dass der Hautzustand CLEAR für Rosacea-Patienten gleich mehrere Vorteile hat. Zum einen profitieren komplett erscheinungsfreie Patienten von einer erheblich besseren Lebensqualität als fast erscheinungsfreie Patienten, und deutlich mehr CLEAR-Patienten bewerten ihr Behandlungsergebnis als exzellent. Zum anderen gibt es aus den Untersuchungen eine ganz wichtige neue Erkenntnis: Bei Patienten, die den Hautzustand CLEAR erreichen, treten erneute Rosacea-Schübe später und seltener auf.“
CLEAR nur in Abstimmung mit dem Hautarzt
Leider wird nicht jeder Rosacea-Patient CLEAR, dafür sind die Patienten und ihre Haut zu unterschiedlich. Aber viele Betroffene können mit der richtigen Therapie, etwas Geduld und einem angepassten Lebensstil CLEAR werden.4 Der Rat von Prof. Dr. Thomas Dirschka dazu: „Um CLEAR zu werden, müssen Patienten ihr Medikament genauso anwenden, wie es vom Arzt verordnet wurde. Wichtig ist, dass Patienten Geduld mitbringen, denn es braucht in der Regel einige Wochen oder Monate, bis sich bei der Rosacea-Therapie der gewünschte Behandlungserfolg einstellt. Das heißt auch, dass Patienten die Therapie nie eigenständig absetzen sollten, sondern sich möglichst regelmäßig mit ihrem Hautarzt zum Verlauf der Therapie abstimmen. Es kommt auch darauf an, welches Medikament angewendet wird. In Studien wurde gezeigt, dass Patienten mit modernen Medikamenten schneller und häufiger CLEAR werden können. Außerdem sind neuere Rosacea-Medikamente oft einfacher und damit angenehmer in der Anwendung, da sie nur einmal täglich aufgetragen werden müssen.“
Der CLEAR-Behandlungsansatz bei „Aktiv gegen Rosacea“
Weitere Informationen rund um die vollständige Erscheinungsfreiheit sowie das gesamte Interview mit dem Hautarzt Prof. Dr. Thomas Dirschka finden Sie auf der Website von „Aktiv gegen Rosacea“. Hier erhalten Patienten hilfreiche Tipps und Ratschläge dazu, wie sie mit Hilfe des CLEAR-Behandlungsansatzes ihre Rosacea besser in den Griff bekommen können.